Manchmal wäre ich gerne ein Vogel. Nicht, weil ich so gerne fliege, sondern, um mir die Welt von oben anzuschauen. Da ich aber nun einmal ein Mensch bin, muss ich mir andere Wege für diesen Genuss suchen. Zum Beispiel das Riesenrad im Wiener Prater. Auch als geborene Wienerin freue ich mich, wenn ich meine Heimatstadt von oben bewundern kann.
Als eines der Wahrzeichen von Wien ist beim Riesenrad immer viel los. Mein Tipp für Wiener und in Wien Ansässige: einfach vorbeischauen und sein Glück versuchen. Ist die Warteschlange zu lange, einfach später wieder vorbeischauen. Einstweilen eine gemütliche Runde durch den restlichen Prater flanieren oder die Kastanien-Allee im grünen Prater genießen.
Wir hatten bei unserem Besuch Ende Mai Glück und mussten nur kurz bei der Kassa warten. Bevor wir in einem Wagon über Wien geschwebt sind, haben wir einen kleinen Rundgang durch den netten Ausstellungsraum gemacht, der Besucher gleich hinter dem Eingang erwartet. In als Schaukästen umgebauten Riesenrad-Wagons kann man verschiedene Szenen rund um das Riesenrad und den Wiener Prater anschauen. Die einzelnen Szenen sind liebevoll gestaltet, vor allem die kleinen Besucher haben sich die Nasen an den Scheiben plattgedrückt. Besonders gut gefallen hat uns die Szene „Der Wiener Prater bei seiner Eröffnung“. Die Attraktionen im „Miniatur-Prater“ haben sich teilweise bewegt. Sogar ein kleines Kasperl-Theater war zu sehen. Gut zu wissen: Die Ausstellung müsst ihr euch unbedingt vor der Fahrt mit dem Riesenrad anschauen, man kommt nach der Fahrt nicht mehr in den Raum zurück.
Die Schlange für das Einsteigen in die typischen roten Wagons war schon etwas länger. Trotzdem ging es flott voran. Angenehmerweise werden die Wagons nicht vollgestopft. Wir waren 15 Personen. So konnten wir uns während der Fahrt frei bewegen und die Aussicht von allen Seiten genießen. Über den Fenstern sind die bekanntesten Bauwerke abgebildet. Die Rundfahrt dauert ungefähr 15 Minuten. Wir haben viele Gebäude erkannt, einige waren auch neu für uns. Die Mädels fanden es spannend zu beobachten wie die Prater-Besucher unten auf der Straße immer kleiner wurden und vom höchsten Punkt wie Playmobil-Maxerl ausschauten.
Wem die Fahrt gefallen hat, der kann für besondere Anlässe einen Spezialwagon mieten. Geboten werden neben Geburtstagsfeiern und Candle Light Dinner auch Jause oder Frühstück. Das Erfreuliche daran: Hier fährt man nicht nur eine Runde, sondern darf sich mindestens zwei Mal im Kreis drehen.
Unser Fazit: Nette Abwechslung für einen gemütlichen Familien-Sonntag, für Wiener, für Kinder und für Leute, denen, wie mir, in fast allen anderen Attraktionen im Wiener Prater schlecht wird. Und vor allem für alle, die eine Stadt von oben besichtigen wollen.